Samstag, 10. Dezember 2016

11.Dezember.1803 Geburtstag Hector Berlioz


11.12.1803   Geburtstag HECTOR BERLIOZ, französischer Komponist, Todestag 8.3.18691 Leben und Schaffen 1.1 Studium


Seinem Vater Louis Berlioz zuliebe, der selber Arzt war, studierte Berlioz erst Medizin und danach Musik (er fing auch noch ein Jurastudium an). Die Musikerlaufbahn hatte Berlioz, der die Instrumente Flageolett, Flöte und Gitarre beherrschte, bereits 1822 vor Augen, aber er glaubte zunächst, sie mit dem Medizinstudium vereinbaren zu können. Nach dem Januar 1824 (Zwischenexamen) gab er das Medizinstudium auf. Als inoffizieller Schüler von Jean-François Lesueur gehörte er seit dem November 1822 der Sphäre der Kompositions-Studenten des Conservatoire de Paris an und wurde von Lesueur seit 1824 als hoffnungsvolles Talent ernstgenommen. Seinen Lebensunterhalt bestritt er, neben unregelmäßigen Unterstützungen seines Vaters, mit Musikunterricht in Gesang, Flöte und Gitarre. Im Jahre 1826 wechselte er definitiv an das Conservatoire, um unter Lesueur und dem böhmischen Komponisten Anton Reicha zu studieren. 1830 erhielt er den Rompreis für die Kantate Sardanapale. Ab 1839 war er Bibliothekar am Conservatoire.

                     Berlioz gilt als wichtiger Vertreter der Musik der Romantik in Frankreich, obwohl er selbst dem Begriff „Romantik“ nichts abgewinnen konnte: Er verstand sich als klassischer Komponist. Er gilt als Begründer der sinfonischen Programmmusik und der modernen Orchesterinstrumentation. Seine für die damalige Zeit revolutionären Kompositionen wurden kaum verstanden und trugen ihm mehr Kritik als Lob ein. Deshalb mußte er seinen Lebensunterhalt zusätzlich als Musikkritiker bestreiten. Obwohl seine Werke bis auf Béatrice et Bénédict (1862 in Baden-Baden) ausnahmslos in Paris uraufgeführt wurden, erfuhr er in Frankreich erst lange nach seinem Tod Anerkennung.  Berlioz war jedoch ein großes Vorbild für viele der jungen Romantiker. Entscheidend war sein Einfluss auf Franz Liszt, Richard Strauss und viele russische Komponisten wie Nikolai Rimski-Korsakow. 1868 reiste er eigens nach Rostow, um die verschiedenen Melodien des großen Geläuts, für das die Rostower Glöckner weltberühmt waren, mit eigenen Ohren zu erleben. Berlioz war darüber begeistert, mit dem „erstklassigen“ Orchester des St. Petersburger Konservatoriums musizieren zu können.

                     Nach seinen eigenen Berichten hat Berlioz als einer der ersten Dirigenten auf die Verwendung eines Metronoms als Hilfsmittel bei Proben bestanden, um das korrekte Tempo seiner Kompositionen halten zu können. Die Aufführung Berlioz’scher Werke bereitete dem Komponisten selbst oft Probleme, da er für manche bis zu tausend Instrumentalisten und Sänger benötigte.

                     In seinen letzten Lebensjahren war Berlioz von Krankheitsanfällen und unerträglichen Schmerzen gezeichnet, die ihn teilweise unfähig machten, auch nur zehn Zeilen am Tag schreiben zu können. „Ich beeile mich“, schrieb er 1862 an Ferrand, „alle Fäden zu zerschneiden, damit ich jederzeit zum Tod sagen kann: Wann du willst.“ Die Reise in den russischen Winter im Jahr 1868 schadete seiner Gesundheit, so dass er genötigt war, nach Paris zurückzukehren. Von dort reiste er weiter nach Nizza, um sich am Mittelmeer zu erholen. Auf dieser Reise erlitt er zwei Schlaganfälle. Nach einer längeren Erholungspause kehrte er nach Paris zurück, wo er jedoch am 8. März 1869 starb.




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