11.12.1945 Geburtstag Jarno SAARINEN, Motorradrennfahrer,
verunglückt 20.5.1973
Jarno Karl Keimo Saarinen war ein finnischer Motorradrennfahrer, auch bekannt als The Flying
Finn (der fliegende Finne). Er bestritt zwischen 1970 und 1973 insgesamt 48 Rennen in der Motorrad-Weltmeisterschaft und gewann 1972 den Titel in der 250-cm³-Klasse. Saarinen starb 1973 bei einem Rennunfall in Monza.
Jarno Saarinen
studierte an der Technischen Hochschule von Turku Ingenieurwesen. Sein Berufswunsch
war Motorenentwickler. Nach dem Studium arbeitete er für Puch in Finnland und fuhr mit
Motorrädern dieser Marke Eisspeedway und Straßenrennen. Am 4. August 1968 belegte Saarinen bei seinem
ersten WM-Rennen in der 125-cm³-Klasse beim Großen
Preis von Finnland in Imatra den elften Platz. Im Jahr
1969 wurde Saarinen Finnischer Meister, und 1970 konnte er auf einer privat
finanzierten Yamaha TD2 250-cm³ den vierten
WM-Gesamtrang einfahren. 1971 trat Saarinen in den Klassen
bis 250-cm³ und bis 350-cm³ an und belegte den dritten bzw. zweiten WM-Rang.
Diese Leistung veranlasste Yamaha dazu, ihm für die Saison 1972 einen Werksvertrag für diese
beiden Klassen anzubieten. Saarinen bedankte sich mit dem Titel bei den 250ern
und dem zweiten WM-Platz in der größeren Klasse hinter Giacomo Agostini.
In der Saison
1973 trat
Saarinen wieder in der 250-cm³-Klasse und zusätzlich mit der neuen Vierzylinder
Zweitakt-Yamaha in der 500-cm³-Klasse
an. Er gewann die drei ersten Rennen der Saison in der kleinen und zwei von
drei Rennen in der großen Klasse. Am 20. Mai 1973 kam Jarno Saarinen bei
einem schweren Unfall in der ersten Runde des 250-cm³-Laufes zum Nationen-Grand-Prix in Monza, bei dem auch Renzo Pasolini tödlich verunglückte, ums Leben. Die Umstände dieses Unglücks, das als
eines der schwersten in der Geschichte der Motorrad-WM gilt, sind bis heute
nicht restlos aufgeklärt.
In der ersten
Runde des 250er-Laufes brach Pasolinis Motorrad, an zweiter Stelle liegend, in
der Curva Grande bei ca.
220 km/h nach links aus. Der Italiener wurde in die Streckenbegrenzung
geschleudert und war auf der Stelle tot. Sein Motorrad flog in hohem Bogen
zurück auf die Strecke und traf Saarinen, der direkt hinter ihm lag, am Kopf.
Der Finne wurde dadurch ca. 40 Meter durch die Luft geschleudert und verletzte
sich beim Aufprall auf die Strecke ebenfalls tödlich. Das aus Pasolinis
Motorrad austretende Benzin setzte die Strecke und die zur Sicherung angebrachten Strohballen in Brand, dennoch kamen die
zwölf weiteren in den Sturz involvierten Piloten allesamt mit Knochenbrüchen, Prellungen und Schürfwunden davon.
In den
folgenden Stunden entbrannte ein Streit zwischen Fahrern und Rennleitung um den
Start der weiteren Rennen, die schließlich abgesagt wurden. Noch am selben
Abend wurde auf einer Pressekonferenz erklärt, daß Pasolini den Sturz durch einen Fahrfehler ausgelöst hätte.
Sein damaliger Teamchef Gilberto
Milani und eine
von Sandro
Colombo
angefertigte Expertise gingen von einem Kolbenklemmer als Unfallursache aus. Andere
Quellen führen Pasos Sturz auf
die verschmutzte Strecke zurück und geben der Rennleitung die Schuld für das
Unglück. Diese hatte es versäumt, im vorhergegangenen 350er-Lauf Walter Villa, der durch einen technischen Defekt an seiner Benelli die Piste mit Öl verunreinigte, aus dem Rennen zu nehmen und die Strecke in der
folgenden 30-minütigen Rennpause zu säubern.
Jarno Saarinen
wurde in seiner Heimatstadt Turku beigesetzt. In den 48 Grand-Prix-Rennen
seiner Karriere erreichte er 15 Siege und insgesamt 32 Podiumsplatzierungen. Im
Jahr 2009 wurde der Finne in die MotoGP
Hall of Fame
aufgenommen.
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