Gunfight
at O.K Corral
SCHIESSEREI
AM O.K. CORRAL
26.10.1881 Beim O.K. Corral in Tombstone
kommt es zur berühmtesten Schießerei in der Geschichte des Wilden Westens
zwischen Virgil, Morgan und Wyatt Earp sowie Doc Holliday auf der einen Seite
und der Clanton / McLaury-Familie auf der anderen Seite. In nur 30 Sekunden
fielen bei der Schießerei etwa 30 Schüsse, drei Menschen starben. Die Zahl der
Todesopfer ist im Vergleich zu anderen großen Schießereien des Wilden Westens
wie der „Four Dead in Five Seconds-Schießerei“, dem „Going Snake-Massaker“ und
der Schießerei am Hide Park jedoch gering.
Die Geschichte am O.K.
Corral diente als Vorbild zahlreicher Western und ist ein Symbol für den
ständigen Kampf zwischen Recht und Gesetz auf der einen und offenem Banditentum
auf der anderen Seite in den Grenzstädten des Wilden Westens, wo die Spannungen
des Sezessionskrieges nachwirkten und Strafverfolgung oftmals nur spärlich
stattfand.
An der Schießerei waren insgesamt acht Personen beteiligt:
Wyatt, Morgan
und Virgil Earp sowie Doc Holliday kämpften gegen Frank und Tom McLaury, Ike
und Billy Clanton. Billy Claiborne befand sich nur zufällig vor Ort und geriet
als Unbeteiligter in die Auseinandersetzung hinein.
Beide McLaurys und Billy Clanton wurden getötet, Holliday, Morgan Earp und
Virgil Earp verwundet, Ike Clanton und Billy Claiborne flüchteten unverletzt.
Die Brüder James, Virgil und Wyatt Earp waren am 1. Dezember 1879 zusammen mit ihren Frauen in Tombstone
angekommen. Zu der Zeit hatte die Stadt gerademal ein paar hundert Einwohner
(sie war offiziell erst im März desselben Jahres gegründet worden). Die Stadt
wuchs schnell, denn es gab dort florierenden Silber-Bergbau. Virgil Earp war
kurz vor seinem Eintreffen in Tombstone zum Deputy U.S. Marshal für den Osten von Pima County ernannt
worden. Im Juni 1881 übernahm er auch das Amt des Marschalls, also des Polizeichefs.
Obwohl die Earps nicht gerade allgemein beliebt waren (sie waren reich,
besaßen Saloons und galten auch als Zuhälter), wurden sie doch geachtet, denn sie schützten die Interessen der
städtischen Ladenbesitzer und Einwohner. Daß Wyatt Earp verhindert hatte, daß
Cowboy Curly Bill Brocius gelyncht wurde, als dieser versehentlich Marschall Fred White getötet hatte, gefiel den Städtern dagegen weniger. (Cowboys nannte man damals in
dieser Gegend eine lose Bande von Gesetzlosen, die sich ohne ausgeprägte Rangfolge zu Diebstahl und Mord
zusammenrottete und deren Mitglieder sich aufgrund freundschaftlicher
Beziehungen gegenseitig beistanden.)
Die Earps waren mit den Cowboys Frank McLaury, Tom McLaury, Billy Clanton, Ike Clanton, Johnny Ringo, Curly Bill Brocius und weiteren aneinandergeraten, weil diese einer
weitreichenden Gemeinschaft von Viehschmugglern und Pferdedieben angehörten,
die in diverse kriminelle Aktionen verwickelt waren. Ike Clanton war darüber
hinaus als Säufer bekannt und hatte die Earps schon oftmals bedroht. Virgil
Earp war überzeugt davon, daß sich die Cowboys einen Schwur geleistet hatten,
ihn und seine Brüder umzubringen.
Am Tag, als die Schießerei stattfinden sollte, war Virgil Deputy
Marschall. Er hatte seine Brüder Wyatt und Morgan als stellvertretende
Gesetzeshüter eingesetzt und auch seinem Freund Doc Holliday Polizeirechte verliehen.
In der Gegend von Tombstone war Silber gefunden worden, was der Stadt einen enormen Boom brachte. Seit der
Gründung im März 1879 bis 1881 war die Bevölkerung von rund 100 bis auf über
7000 gestiegen; Chinesen, Mexikaner, Kinder und Frauen nicht mitgerechnet. Die
Wirtschaft florierte und es gab neben zwei Banken und drei Zeitungen rund 110 Saloons, 14 Glücksspielhäuser
und diverse Bordelle. Dazu natürlich einige ziemlich
dreckige Minen.
Das Tragen von Waffen war in Tombstone seit April 1881 verboten, und
Messer, Dirks, Pistolen und
Gewehre mußten beim Betreten der Stadt im Stall oder im Saloon hinterlegt
werden. Die Cowboys hielten sich nicht an dieses Gesetz, weswegen sie von
Virgil zur Rede gestellt werden sollten, was dann zur Schießerei führte. Den
Earps war auch bekannt, daß die Clantons in einen Überfall auf 15 Mexikaner im Skeleton Canyon verwickelt waren.
Die Konflikte, die zu der Schießerei führten, sind komplex: Beide Seiten
waren jeweils durch enge Familienbande verbunden und befanden sich in einem
Interessenkonflikt, der von Politik über Geschäftsfragen bis hin zu Ideologien
reichte. Die Earps wurden von ihren Gegnern als dienstmarkentragende Zuhälter
betrachtet, die rücksichtslos die geschäftlichen Interessen der Stadt
vertraten. Die McLaurys, Clantons und ihre Cowboys wurden von ihren Gegnern als
Viehdiebe. Banditen und Mörder angesehen.
Anders als dies in vielen Filmen dargestellt wird, war die Cowboy-Truppe bei der Bevölkerung
Tombstones keineswegs gefürchtet, sondern sogar beliebt. Obwohl viele
Bandenmitglieder unbestreitbar in Viehdiebstähle und Raub verwickelt waren,
wurden sie nur als wilde, vergnügungssüchtige Jungs angesehen, mit denen
einfach auszukommen war. Einige Geschäftsleute sahen die Cowboys gar als
Jobsicherungsmaßnahme an, da sie mit ihrem verpraßte Geld die örtlichen Saloons
und Glücksspieletablissements am Laufen hielten und sich innerhalb Tombstones
kaum an illegalen Aktivitäten beteiligten. Ike Clanton war zwar wegen seines
prahlerischen Gehabes unter Alkoholeinfluß berüchtigt, sein Bruder Billy
hingegen war sehr beliebt. Auch „Curly Bill“ Brocious wurde keineswegs als der
unbarmherzige Geächtete angesehen, als der er wiederholt dargestellt wurde,
sondern als unbeschwerter, sympathischer Mann, der ausgezeichnet mit dem städtischen
Marshal Fred White auskam.
Die Earps und Doc Holliday werden stets als heldenhafte Hüter des Gesetzes
dargestellt, diese Rolle ist jedoch umstritten. Unbestätigten Aussagen zufolge
machten sie unrechtmäßigen Gebrauch von ihrer gesetzlichen Vormachtstellung, um
ihre Position auf dem Glücksspielmarkt zu stärken, und setzten das Gesetz bei
einigen streng um, während sie bei anderen großzügig über Vergehen hinwegsahen.
Die starke Polarisierung der Bevölkerung gegenüber den beiden Gruppen
erschwerte später die Aufklärung der Frage, bei wem denn nun letztendlich die
Schuld für die Schießerei zu suchen sei. Dazu kamen widersprüchliche und
teilweise ebenfalls von eigenen Interessen geleitete Berichterstattungen in den
lokalen Zeitungen: John Clum, Redaktor des Tombstone Epitaph, hatte kurz vor der Schießerei
bei der Gründung eines sogenannten Vigilance Committees (Sicherheits-
oder Wachsamkeitskommittee, eine Art Bürgerwehr) mitgeholfen, war
Bürgermeister, und unterstützte Virgil Earp. Harry Woods, der Redaktor der
anderen bedeutenden Zeitung The
Daily Nugget, schrieb dagegen eher pro-Cowboys, zusammen mit dem Sheriff
von Cochise County.
Die Aufzeichnungen der nach der Schießerei durchgeführten Hearings gelten
heute als Grundlage darüber, was wirklich geschah, obwohl die Berichte der
beiden Zeitungen (die beide Reporter zum Verhör geschickt hatten) sowie des
offiziellen Gerichtsschreibers deutliche Abweichungen voneinander aufwiesen.
Am Abend vor der Schießerei hatte Wyatt Doc Holiday ins Bett geschickt,
denn dieser hatte sich eine hitzige Diskussion mit Ike Clanton geleistet und
dabei ziemlich viel getrunken. Virgil hingegen spielte die ganze Nacht hindurch
mit Ike Clanton, Tom McLaury, Johnny Behan und einem (heute unbekannten)
fünften Mann Karten. Dabei betrank sich insbesondere
Ike ebenfalls erheblich. Gegen Morgen löste sich die Runde auf und Behan und
Virgil gingen zu Bett. McLaury und Clanton hatten kein Zimmer gemietet und
deswegen auch keine Unterkunft. Ike weigerte sich trotz Aufforderung des
Barkeepers E. F. Boyle, sich schlafen zu legen, drohte stattdessen aber gemäß
späterer Aussage Boyles mit Worten der Art „sobald sich die Earps heute auf der
Straße zeigen, wird es Kugeln hageln“.
Später holte Ike seine Waffen, die er im Stall hinterlegt hatte, ab,
betrat damit entgegen dem Gesetz erneut die Stadt und trank weiter, während er
den Earps nachstellte. Etwa um 1 Uhr nachmittags lief er Virgil und Morgan Earp
überraschend in die Hände, die ihn entwaffneten und zum Richter brachten.
Während des Wartens auf den Richter, beschimpften sich Wyatt und Clanton erneut
gegenseitig. Ike wurde zu einer Buße von 25 Dollar zuzüglich
Gerichtskosten verurteilt und ohne Waffen wieder auf freien Fuß gesetzt.
Praktisch gleichzeitig wurde auch
McLaury mit einer Waffe erwischt und von Wyatt niedergeschlagen. Legal
durchsuchen durfte er ihn allerdings eigentlich nicht, denn Wyatt war nicht im
Dienst. Im Laufe des Nachmittags trafen dann auch die Cowboys Billy Clanton und
Frank McLaury in der Stadt ein, denn sie hatten gehört, daß es dort zu Ärger
mit den Gesetzeshütern gekommen war. Auch sie gaben ihre Waffen beim Betreten
der Stadt nicht wie vorgeschrieben ab, sondern kauften zusätzliche Munition.
Ike wollte sich auch eine Waffe kaufen, doch weil er einen Verband um den Kopf
trug und immer noch betrunken war, weigerte sich der Verkäufer, ihm eine
auszuhändigen.
Johnny Behan, Sheriff des Cochise County, versuchte die sich abzeichnende Konfrontation zu verhindern, indem er er
die Cowboys entwaffnen würde. Clanton und Tom behaupteten,
unbewaffnet zu sein, Frank aber weigerte sich, die Waffen abzugeben, wenn die
Earps nicht zuvor ebenfalls entwaffnet würden.
Währenddessen entschied sich Virgil nach Diskussion mit diversen Bürgern,
zusammen mit Holliday (dem er eine Schrotflinte besorgt hatte), Wyatt und
Morgan, die Cowboys zu entwaffnen. Sie trafen bei der freien Fläche in der Nähe
des als O. K. Corral bekannten Stalls auf die Cowboys.
Als die Gruppe der Gesetzeshüter am Nachmittag des 26. Oktober 1881 auf
die Cowboys traf, soll Virgil sie sofort aufgefordert haben, die Hände zu
erheben und die Waffen niederzulegen.
Selber hatte er seine Waffe einstecken. Frank McLaury und Billy
Clanton zogen stattdessen ihre Revolver und spannten sie. Virgil schrie
daraufhin, daß er keinen Kampf haben wolle.
Die Zeugen sind sich uneins, wer mit der Schießerei begann, die Aussagen
in der späteren Aufarbeitung waren darin widersprüchlich. Dazu waren die
Kontrahenten nur wenige Meter auseinander und das in den Patronen verwendete Schwarzpulver erhöhte das Durcheinander zusätzlich. Sicher ist, daß in etwa 30
Sekunden rund 30 Schüsse abgefeuert wurden.
Die ersten zwei Schüsse gaben wohl Wyatt Earp und Billy Clanton ab.
Clanton zielte auf Wyatt, doch dieser entschied sich, zunächst auf Frank zu
schießen, denn dieser galt als besserer Schütze. Wyatt traf Frank in den
Magen, doch Billy verfehlte sein Ziel.
Daraufhin soll gemäß den Zeugen Holliday mit der Schrotflinte Tom McLaury,
der sich hinter einem Pferd verbarg, niedergeschossen haben. Spätere
Ermittlungen lassen vermuten, daß Tom während des Kampfes eigentlich unbewaffnet
war. Gleichzeitig wurden vor allem Frank und Billy mit Kugeln eingedeckt. Ike
Clanton hingegen floh und blieb unverletzt.
Billy Clanton und Frank McLaury setzten die Schießerei fort, obwohl sie
verwundet worden waren. Dabei wurden Morgan und Virgil ebenfalls verwundet. Am
Ende lag jedoch Frank tot am Straßenrand, Billy und Tom erlagen kurze Zeit
später ihren Wunden.
Die Leichen der drei Cowboys wurden aufgebahrt und mit einem Schild
versehen, auf dem „Ermordet in den Straßen von Tombstone“ stand. Im Daily Nugget, der Cowboy-freundlichen
Zeitung, stand:
„Der 26. Oktober 1881 wird immer
als einer der brutalsten Tage in den Analen von Tombstone markiert bleiben, als
Blut floß wie Wasser und menschliches Leben nicht mehr galt als ein Federball,
ein Tag, der Zeuge wurde des blutigsten und tödlichsten Straßenkampfes, der
jemals an diesem Ort oder sogar in diesem Territium stattfand.“
Der Tombstone Epitaph war mit der Wortwahl
zurückhaltender:
„Die beste Klasse unserer Bürger
hat den Eindruck, daß der Marschall absolut legitimiert war, diese Männer zu
entwaffnen und als auf sie geschossen wurde, sich zu verteidigen, was sie äußerst
tapfer taten.“
Der Epitaph hatte
die größere Reichweite, weswegen dieser Bericht die Meinung der Bevölkerung
vorwiegend prägte und sich daher zunächst auch eher pro-Earps entwickelte.
Später wurde diese Sicht aber etwas revidiert, nachdem herauskam, daß sowohl
Ike Clanton als auch Tom McLaury wahrscheinlich unbewaffnet gewesen waren.
Deswegen wurden den Earps sowie Doc Holliday auch Mord vorgeworfen, statt nur
das Gesetz durchgesetzt zu haben.
Vier Tage nach der Schießerei reichte Ike Clanton gegen Doc Holliday und
die Earps Strafanzeige wegen Mordes ein. Wyatt und Doc wurden daraufhin
verhaftet, Morgan und Virgil lagen in ihren Wohnungen und erholten sich von
ihren Wunden. Friedensrichter Wells Spicer mußte entscheiden, ob es zu einem Gerichtsverfahren kommen solle.
Spicer befragte im Verlaufe des nächsten Monats die Beteiligten sowie viele
Zeugen und zeichnete die Aussagen auf. Diese waren einander sehr
widersprüchlich, je nachdem, welcher „Seite“ ein Befragter angehörte.
Am 30. November entschied Richter Spicer, daß es keine hinreichenden
Beweise dafür gäbe, die Gesetzeshüter anzuklagen. Insbesondere sah er Frank
McLaurys Weigerung, die Waffen abzugeben, als eine schwerwiegende Bedrohung für
die Earps an. Er kritisierte zwar, daß Virgil seine Freunde als Deputys
eingesetzt hatte, sah darin aber keinen Gesetzesbruch. Er entschied daraufhin
auch, daß ihre Aktionen als ganzes vom Gesetz gedeckt waren..
Ike versuchte noch im selben Jahr mehrmals erfolglos, eine
Gerichtsverhandlung wegen Mordes herbeizuführen. Am 14. Dezember wurde
versucht, John Clum, den Herausgeber
des Tombstone Epitaph und
Bürgermeister von Tombstone, umzubringen. Am 28. Dezember wurde auch Virgil Earp Opfer eines Hinterhalts. Er wurde von mehreren Schrotflintenkugeln
in den Rücken und besonders den linken Arm getroffen. Ein Arzt konnte diverse
Kugelreste entfernen, aber Virgil trug seinen linken Arm für den Rest des
Lebens in einer Schlinge.
Am 18. März des folgenden Jahres wurde Morgan Earp hinterhältig erschossen. Zwei Tage später wurde Cowboy Frank Stillwell bei einem Angriff auf einen Zug, in dem die Earps saßen, von Wyatt
erschossen – der Beginn einer Racheaktion der Earps gegen die Cowboys, die
weitere Opfer fordern sollte.
Auch Ike Clanton fiel einige Jahre später einer Pistolenkugel zum Opfer. Doc Holliday starb 1887 an Tuberkulose, Virgil 1905 an einer Lungenentzündung. Wyatt Earp starb als letzter Beteiligter der O. K.-Corral-Schießerei im Jahr
1929.
O.K.
Corral, O.K. Corral
There
the outlaw band make their final stand
O.K. Corral
Oh, my dearest one, must I lay down my gun
Or take the chance of losing you forever
Duty calls, my back's against the wall
Have you no kind word to say before I ride away
Awa-a-a-a-a-a-a-y
Your love, your love, I need your love
Keep the flame, let it burn until I return
From the gunfight at O.K. Corral
If the Lord is my friend, we'll meet at the end
Of the gunfight at O.K. Corral
Gunfight at O.K.Corral
Boot Hill, Boot Hill, so cold, so still
There they lay side by side
The killers that died
In the gunfight at O.K. Corral
O.K. Corral
Gunfight at O.K. Corra-a-a-a-a-a-a-a-a-l
O.K. Corral
Oh, my dearest one, must I lay down my gun
Or take the chance of losing you forever
Duty calls, my back's against the wall
Have you no kind word to say before I ride away
Awa-a-a-a-a-a-a-y
Your love, your love, I need your love
Keep the flame, let it burn until I return
From the gunfight at O.K. Corral
If the Lord is my friend, we'll meet at the end
Of the gunfight at O.K. Corral
Gunfight at O.K.Corral
Boot Hill, Boot Hill, so cold, so still
There they lay side by side
The killers that died
In the gunfight at O.K. Corral
O.K. Corral
Gunfight at O.K. Corra-a-a-a-a-a-a-a-a-l
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