Sonntag, 23. Oktober 2016

24 Oktober 1844 - Geburtstag Dr. Karl Lueger


24.10.1844   Geburtstag Dr. Karl LUEGER, Politiker, Todestag 10.3.1910

Karl Lueger war ein österreichischer Politiker und von 1897 bis 1910 Wiener Bürgermeister. Er wurde in Wien-Wieden als Sohn eines Saaldieners am Wiener Polytechnikum geboren. Sein Geburtshaus befindet sich am heute westlichen Teil des Hauptgebäudes der Technischen Universität am Karlsplatz. Lueger stammte aus ärmlichen Verhältnissen und besuchte die Theresianische Ritterakademie (das heutige Theresianum in Wien) als Externer. Danach studierte er Rechtswissenschaft und wurde 1870 promoviert. Ab 1874 war Lueger als Rechtsanwalt mit eigener Kanzlei tätig und galt als „Anwalt der kleinen Leute“. Dem Vorbild des jüdischen Arztes und Bezirkspolitikers Ignaz Mandl folgend, der in Luegers Wohnbezirk Landstraße als Abgott der „kleinen Leute“ galt, ging Lueger in die Politik.

1888 schlossen sich Deutschnationale und Christlich-Soziale bei den Wiener Gemeinderatswahlen zu einer Wahlgemeinschaft zusammen, die später als „Vereinigte Christen“ bekannt wurde. Auffallend an dieser Bewegung war das starke Hervortreten des niederen Klerus. Die soziale Frage - Existenzmöglichkeit der Kleingewerbetreibenden - beschäftigte das Denken dieser jungen Kapläne. Sie glaubten, die soziale Frage durch eine Lösung der „Judenfrage“ klären zu können. Eine Verbesserung der Lebenslage der Handwerker war für sie nur durch eine antijüdische Gesetzgebung gegenüber den Wiener Juden zu bewerkstelligen.

Führer dieser neuen antisemitischen Partei wurde Karl Lueger, der sich erst 1887 endgültig zum Antisemitismus bekannte. Er hatte erkannt, damit leichter politische Karriere machen zu können. Der spätere „größte deutsche Bürgermeister“ (Zitat Hitler) hatte als „Meister der Phrase“ rasch erfaßt, wie leicht man die untere Mittelschicht mit der Judenhetze verblenden konnte. Treffend wird ihm daher auch der Ausspruch zugeschrieben: „Wer ein Jude ist, bestimme ich!“

Von 1897 bis 1919 war Lueger Wiener Bürgermeister. Seine Amtszeit ist durch zahlreiche kreditfinanzierte kommunale Großprojekte, etwa die II. Wiener Hochquellenwasserleitung, Kommunalisierung der Gas- und Elektrizitätsversorgung sowie der Straßenbahnen, Bau von großen Sozialeinrichtungen (Versorgungsheim Lainz, Psychiatrisches Krankenhaus am Steinhof).




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