Sonntag, 23. Oktober 2016

24. Oktober

Der 24. OKTOBER ist der 297. Tag des Jahres - der 298. in Schaltjahren. Es verbleiben noch 68 Tage bis Jahresende.
Sternbild: Skorpion                                                               



24.10.1601   Todestag Tycho BRAHE, dänischer Astronom, Geburtstag 14.12.1546.
Tyge Ottesen Brahe, auch bekannt als Tycho de Brahe, war ein dänischer Adliger und einer der bedeutendsten Astronomen. Im Alter von 20 Jahren verlor Brahe bei einem Duell, dessen Grund der Streit um eine mathematische Formel mit einem Kommilitonen war, einen Teil seiner Nase. Der Überlieferung nach trug er eine Gold-Silber-Legierung, die er mit einer Salbe anklebte. Als man jedoch 1901 sein Grab öffnete und den Schädel untersuchte, fand man Reste von Kupfersalzen an der entsprechenden Stelle, die eher auf eine dünne Kupferfolie hindeuten als auf eine schwerer zu tragende Prothese aus einer Goldlegierung. Brahe beobachtete 1572 eine Supernova, „ein Wunder, wie es seit Anbeginn der Welt nicht gesehen wurde“. Seine Schrift über den „neuen, nie zuvor gesehenen Stern“ machte ihn unter den Astronomen in ganz Europa berühmt.

24.10.1648   In Münster unterzeichnen Kaiser Ferdinand III und die deutschen Reichsstände mit Schweden und Frankreich den „Westfälischen Frieden“ und beenden damit den DREISSIGJÄHRIGEN KRIEG.

24.10.1844   Geburtstag Dr. Karl LUEGER, Politiker, Todestag 10.3.1910
Karl Lueger war ein österreichischer Politiker und von 1897 bis 1910 Wiener Bürgermeister. Er wurde in Wien-Wieden als Sohn eines Saaldieners am Wiener Polytechnikum geboren. Sein Geburtshaus befindet sich am heute westlichen Teil des Hauptgebäudes der Technischen Universität am Karlsplatz. Lueger stammte aus ärmlichen Verhältnissen und besuchte die Theresianische Ritterakademie (das heutige Theresianum in Wien) als Externer. Danach studierte er Rechtswissenschaft und wurde 1870 promoviert. Ab 1874 war Lueger als Rechtsanwalt mit eigener Kanzlei tätig und galt als „Anwalt der kleinen Leute“. Dem Vorbild des jüdischen Arztes und Bezirkspolitikers Ignaz Mandl folgend, der in Luegers Wohnbezirk Landstraße als Abgott der „kleinen Leute“ galt, ging Lueger in die Politik.
1888 schlossen sich Deutschnationale und Christlich-Soziale bei den Wiener Gemeinderatswahlen zu einer Wahlgemeinschaft zusammen, die später als „Vereinigte Christen“ bekannt wurde. Auffallend an dieser Bewegung war das starke Hervortreten des niederen Klerus. Die soziale Frage - Existenzmöglichkeit der Kleingewerbetreibenden - beschäftigte das Denken dieser jungen Kapläne. Sie glaubten, die soziale Frage durch eine Lösung der „Judenfrage“ klären zu können. Eine Verbesserung der Lebenslage der Handwerker war für sie nur durch eine antijüdische Gesetzgebung gegenüber den Wiener Juden zu bewerkstelligen.
Führer dieser neuen antisemitischen Partei wurde Karl Lueger, der sich erst 1887 endgültig zum Antisemitismus bekannte. Er hatte erkannt, damit leichter politische Karriere machen zu können. Der spätere „größte deutsche Bürgermeister“ (Zitat Hitler) hatte als „Meister der Phrase“ rasch erfaßt, wie leicht man die untere Mittelschicht mit der Judenhetze verblenden konnte. Treffend wird ihm daher auch der Ausspruch zugeschrieben: „Wer ein Jude ist, bestimme ich!“
Von 1897 bis 1919 war Lueger Wiener Bürgermeister. Seine Amtszeit ist durch zahlreiche kreditfinanzierte kommunale Großprojekte, etwa die II. Wiener Hochquellenwasserleitung, Kommunalisierung der Gas- und Elektrizitätsversorgung sowie der Straßenbahnen, Bau von großen Sozialeinrichtungen (Versorgungsheim Lainz, Psychiatrisches Krankenhaus am Steinhof).

24.10.1873   Der österreichische Kaiser Franz Joseph I eröffnet in Wien anläßlich der Weltausstellung die 1. Wiener Hochquellenwasserleitung, die größte Wasserversorgungsanlage Europas. Unter anderem wird auch der Hochstrahlbrunnen auf dem Schwarzenbergplatz in Betrieb genommen.

24.10.1882   Geburtstag Emmerich KÁLMÁN, Operettenkomponist, Todestag 30.10.1953
Emmerich Kálmán, auch Imre Kálmán, eigentlich Imre Koppstein, war ein ungarischer Komponist. Seine Operetten sind weltberühmt: „Die Csardasfürstin“ (1915), „Gräfin Mariza“ (1924). Er schrieb vornehmlich Operetten und war zusammen mit Franz Lehár und anderen einer der Begründer der Silbernen Operettenära. 1938 mußte er emigrieren. Von Wien wurde er bei seiner Rückkehr nicht eben gut empfangen.

24.10.1893   Geburtstag Kurt HUBER, Widerstandskämpfer, Ermordet von NS am 13.7.1943
Kurt Huber war ein deutscher Professor für Musikwissenschaften und Psychologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München, Volksliedforscher und Mitglied der Widerstandsgruppe Weiße Rose: Die Studenten Sophie und Hans Scholl, Christoph Probst, Willi Graf, Alexander Schmorell sowie Universitätsprofessor Kurt Huber arbeiteten an der Münchner Uni während der Zeit des Nationalsozialismus in der christlich motivierten Widerstandsgruppe „Die weiße Rose“. Die Gruppe wurde im Juni 1942 gegründet und bestand bis zum Feber 1943. Die Mitglieder der Weißen Rose verfaßten, druckten und verteilten unter Lebensgefahr insgesamt 6 Flugblätter, in denen zum Widerstand gegen den Nationalsozialismus aufgerufen wurde.
Sie wurden gefaßt und hingerichtet.
Alexander Schmorell wird in der russisch-orthodoxen Kirche als Heiliger verehrt.

24.10.1921   Geburtstag Sena JURINAC, Todestag 22.11.2011
Sena Jurinac, eigentlich Srebrenka Klementina Kristina Jurinac, seit 1965 Sena Jurinac-Lederle, war eine jugoslawisch-deutsche Opernsängerin in den Stimmlagen Mezzosopran und Sopran,

24.10.1927   Geburtstag Gilbert BECAUD, Chansonnier, Todestag 18.12.2001
Gilbert Becaud, eigentlich Francois Gilbert Léopold Silly, war ein französischer Chansonnier. Neben Charles Aznavour eine Chanson-Ikone. Wegen seines Temperaments wurde er auch „Monsieur 100.000 Volt“ genannt. Eines seiner Markenzeichen war seine weiß gepunktete Krawatte zum blauen Anzug. Die Chanson-Ikone schwärmte von einer Fremdenführerin in Moskau: „Natalie“.

24.10.1931   Al CAPONE wird wegen Steuerhinterziehung zu 50.000 Dollar Strafe und elf Jahren Gefängnis verurteilt.

24.10.1939   Das erfolgreichste US-Starrluftschiff, der in Deutschland gebaute ZEPPELIN LZ 126/ZR-3 USS Los Angeles, wird außer Dienst gestellt.

24.10.1944   Todestag Louis RENAULT, Französischer Ingenieur, Geburtstag 15.2.1877
Louis Renault war ein französischer Ingenieur und Mitbegründer des Automobilherstellers Renault. Den Anstoß für seine Firmengründung bot nach seinen eigenen Angaben der Besuch des neu erbauten Eiffelturms 1889. Was viele Menschen abschreckt, weckte in Louis Renault den Reiz für mechanische Konstruktionen. Er verläßt die Schule und treibt sich in den Werkstätten von Paris herum.
1898 gründet er mit seinen Brüdern Marcel und Fernand die Firma Renault Frères. 1901 gehen bereits 347 Bestellungen ein und das Werk in Billancourt beschäftigt 110 Mitarbeiter.
Louis Renault leitete das Unternehmen von 1898 bis 1944. Neben der Leitung des Unternehmens war er weiterhin als Techniker tätig, Die führte über die Jahre zu zahlreichen Patenten, welche die automobile Welt revolutionierten. Beispielhaft seien hier Kardanwelle, einschraubbare Zündkerze oder der Turbokompressor (Turbolader) genannt, ebenso der Sicherheitsgurt, der erste V8-Motor für ein Flugzeug und die Trommelbremse.
1929 erbaute er nach Henry Fords Vorbild ein neues Werk mit Fließband und moderner Montagetechnik. Die Wirtschaftskrise in den 1930er-Jahren traf auch ihn hart.
1940 besetzten die Deutschen Paris. Louis Renault wurde vor die Wahl gestellt, entweder deutsche Lastwagen und Panzer zu reparieren oder den Abbruch seiner Firma zu erleiden. Renault entschied sich für die Zusammenarbeit mit den Deutschen. Diese „Panzeraffäre“ und ein Händeschütteln mit dem Wahnsinnigen in Stiefeln, Adolf Hitler, ließen den Vorwurf der Kollaboration laut werden.
Nach Eroberung von Paris durch französische und alliierte Truppen im August 1944 wurde Louis Renault als Kollaborateur verhaftet und im Gefängnis im Pariser Vorort Fresnes inhaftiert. Am 9. Oktober wurde er in ein psychiatrisches Krankenhaus eingeliefert und kurz darauf in die Klinik Saint-Jean-de-Dieu verlegt. Dort starb er am 24. Oktober 1944. Die Todesursache bleibt unklar: während offizielle Stellungnahmen von einer Harnvergiftung sprechen, deuten einige Umstände auf tödliche Mißhandlungen in der Gefängniszelle hin.

24.10.1948   Todestag Franz LEHAR, Operettenkomponist, Geburtstag 30.4.1870
Franz Lehár war ein österreichischer Komponist ungarischer Herkunft. Er gilt zusammen mit Oscar Straus, Emmerich Kálmán und Leo Fall als Begründer der sogenannten Silbernen Operettenära. Den größten Erfolg hatte er mit der “Lustigen Witwe“ (1905) und „Land des Lächelns“ (1925). Privat war er mit Giacomo Puccini befreundet. Er starb in seiner Villa in Bad Ischl.

24.10.1963   Das Grubenunglück von LENGEDE war eine Bergwerkskatastrophe, die sich am 24.10.1963 in der Eisenerzgrube Lengede-Broistedt im Schacht Mathilde, in der Nähe von Salzgitter, ereignet hat. Die kaum noch für möglich gehaltene Rettung von elf verschütteten Bergleuten ist als Wunder von Lengede bekannt geworden. Von 120 Männern, die sich zur Zeit des Unglücks unter Tage befanden, kamen 29 ums Leben.

24.10.2001   Durch den Zusammenstoß zweier Lastwagen im Gotthard-Straßentunnel wird ein Brand ausgelöst, bei dem elf Menschen sterben. Der Tunnel wird danach wegen Sanierungsarbeiten für zwei Monate geschlossen bleiben.

24.10.2003   Die Concorde startet zu ihrem letzten Flug von New York nach London. Mit der Landung in London endet nach 34 Jahren die Überschall-Passagierflug-Ära.

24.10.2008   Todestag Dr. Helmut ZILK, Geburtstag 9.6.1927
Dr. Helmut Zilk war ein österreichischer Journalist und Politiker. Von 1983 bis 1984 war er Unterrichtsminister und von 1984 bis 1994 Bürgermeister von Wien.
Helmut Zilk wurde als Sohn eines böhmischen Zeitungsangestellten im 10. Bezirk, Favoriten, geboren. Zum liberalen Vater hatte er ein sehr gutes Verhältnis. Dieser wandte sich früh gegen den Nationalsozialismus. Er verbot seinem Sohn, bei den Werbern der Waffen-SS zu unterschreiben. Dies tat Helmut auch als einziger seiner Klasse nicht. Am Ende des Krieges wurde er Mitglied der KPÖ-nahen „Freien Österreichischen Jugend“ und war vom 10.4.1945 an Mitglied der KPÖ, verließ diese allerdings bereits wieder 1946.
In der Nachkriegszeit arbeitete er als „Schulhelfer“ im 2. Bezirk. 1951 wurde er promoviert. Im Jahr 1955 legte er die Lehramtsprüfung für Pädagogik ab und unterrichtete in der Lehrerbildungsanstalt Hegelgasse.
1964 wurde unter Führung von Hugo Portisch das Rundfunkvolksbegehren durchgeführt. Im Juli 1966 beschloß die frisch gewählte ÖVP-Alleinregierung unter Josef Klaus die mit 1.1.1967 in Kraft getretene Rundfunkreform. Der neue Generalintendant des ORF, Gerd Bacher, machte Zilk zum Fernsehdirektor.
Seit 1978 war Zilk in dritter Ehe mit Dagmar Koller verheiratet, aus der zweiten Ehe hatte er einen Sohn.
Als die SPÖ bei der Nationalratswahl 1983 die absolute Mehrheit verlor und eine neue Bundesregierung aus SPÖ und FPÖ gebildet wurde, folgte er Fred Sinowatz, der Bundeskanzler wurde, als Bundesminister für Unterricht und Kunst nach.
Nach 10 Jahren zeigte sich Bürgermeister Gratz amtsmüde. 1984 ließ sich Zilk auf Vorschlag von Gratz zum Bürgermeister der Stadt Wien und damit auch zum Landeshauptmann des Bundeslandes Wien wählen.
1994 schied Zilk aus dem Amt des Bürgermeisters aus, sein Nachfolger wurde Michael Häupl.
Am 5. Dezember 1993 wurde Zilk bei einem Briefbombenattentat des rechtsextremen Terroristen Franz Fuchs an der linken Hand schwer verletzt, Der paranoide Fanatiker bekämpfte Zilk als Symbol des multikulturellen, weltoffenen Wiens. Bei dem Briefbombenattentat verlor er zwei Finger seiner linken Hand. Diese war seither in der Greiffunktion stark eingeschränkt und immer in einer Hülle verborgen, die stets passend zur Krawatte aus dem gleichen Seidentuch gefertigt wurde.
Am 14.2.2006 bekam Zilk im Wiener Wilhelminenspital nach Auftreten von Herzrhythmusstörungen einen Herzschrittmacher implantiert. Weiters war er Dialyse-Patient.
Zilk starb in den frühen Morgenstunden des 24.10.2008 im Wiener Wilhelminenspital im Zuge der Behandlung einer in seinem Urlaubsdomizil in Portugal entstandenen Infektion am Bein an Herzversagen.

                                                                                                                                                                                                                    


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