Fridtjof Nansen war ein norwegischer
Zoologe, Polarforscher, Diplomat und Friedensnobelpreisträger. {Den erhielt er
für seine Flüchtlingshilfe (Nansen-Paß).} Nansen studierte Zoologie an der
Universität von Kristiania (heute: Oslo) und war später als Kurator des Bergen
Museum tätig, wo er eine Doktorarbeit über das Zentralnervensystem niederer
Meerestiere verfaßte, die bedeutende Beiträge zu den Grundlagen der modernen
Neurologie lieferte. Am 1897 widmete er sich der damals noch jungen
Forschungsdisziplin Ozeanographie, unternahm hierzu mehrere Forschungsreisen
hauptsächlich in den Nordatlantik und war an der Entwicklung von Gerätschaften
für die Meeresforschung beteiligt.
In seiner Tätigkeit als Polarforscher durchquerte er 1888 als Erster Grönland über
das Inlandeis und stellte während seiner Nordpolarexpedition 1893-1896 mit
Fredrik Hjalmar Johansen am 8.4.1895 mit einer geographischen Breite von
86°13,6' N einen neuen Rekord in der bis
dahin größten erreichten Annäherung an den geographischen Nordpol auf. Er revolutionierte die
Techniken des polaren Reisens und beeinflußte damit alle nachfolgenden
Expeditionen in Arktis und Antarktis.
Bei den Bestrebungen zur politischen Unabhängigkeit Norwegens nahm
Nansen als einer der angesehensten Bürger seines Landes eine Schlüsselfunktion
ein. Im Jahr 1905 war er ein vehementer Verfechter für die Beendigung der seit
1814 bestehenden schwedisch-norwegischen Personalunion und half bei der Inthronisation
des damaligen Prinzen von Dänemark zum norwegischen König Håkon VII. Zwischen
1906 und 1908 arbeitete Nansen im diplomatischen Dienst in London,
wo er an den Verhandlungen zur völkerrechtlichen Anerkennung der Souveränität
Norwegens beteiligt war.
Im letzten Jahrzehnt seines Lebens
diente Nansen als Hochkommissar für Flüchtlingsfragen dem nach dem Ersten
Weltkrieg gegründeten Völkerbund. Für seine Verdienste um die internationale
Flüchtlingshilfe erhielt er 1922 den Friedensnobelpreis.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen