Montag, 10. Oktober 2016

11.10.1929: Geburtstag Liselotte Pulver

11.10.1929   Geburtstag Liselotte PULVER, Schweizer Schauspielerin
Liselotte Pulver wurde am 11.10.1929 in Bern als jüngste Tochter eines städtischen Tiefbau-Ingenieurs und einer Sängerin geboren. Die Pulvers zählten zu einer der alten Berner Familien. Der Vater, Fritz Eugen Pulver, hätte eigentlich Kunstmaler werden wollen, begrub aber dann diese Pläne, ernährte seine Familie als Ingenieur und baute Landstraßen.
Mutter Germaine hatte mit der Geburt ihres dritten Kindes endgültig den Traum aufgegeben, Opernsängerin zu werden. „Liselotte von der Pfalz“, Herzogin von Orleans und Schwägerin des französischen Königs Ludwig XIV. soll Vorbild bei der Namenswahl gewesen sein.
Da ihr Vater darauf bestand, daß sie die Handelsschule besuchte und Kurt Hirschfeld vom Zürcher Schauspielhaus, bei dem sich die junge Liselotte zum Vorsprechen einfand, den elterlichen Plan unterstützte, biß sie sich bis zum Diplom als viersprachige Sekretärin durch.
Sie arbeitete danach noch eine Zeit lang als Mannequin, nahm dann aber Schauspielunterricht am Berner Konservatorium sowie Privatunterricht bei Paul Kalbeck, dem damaligen Oberspielleiter des Berner Theaters.
Die ersten Rollen sollten nicht lange auf sich waren lassen, 1949 erhielt sie ein erstes Engagement am Schauspielhaus in Zürich. Schon bald spielte sie ihre erste prägnante Figur in „Faust II“, trat neben Stars wie Gustav Knuth, Will Quadflieg, Maria Becker und Käthe Gold auf. Die junge, überaus talentierte Liselotte Pulver überzeugte etwa mit der Titelrolle in Heinrich von Kleists „Das Käthchen von Heilbronn“ oder als „Luise“ in Schillers Kabale und Liebe, spiele sich durch das Repertoire der deutschen Klassiker.
Ihre steile Karriere wurde dann noch steiler mit zwei Filmen, die ihr Image prägen sollten: 1955 landete sie einen Riesenerfolg mit dem von Kurt Hoffmann nach einem Roman von Hugo Hartung in Szene gesetzten heiter-wehmütigen Sommermärchen „Ich denke oft an Piroschka“, in dem sie unwiderstehlich mit ihrem unverwechselbaren Lachen und den blitzenden Augen die Tochter eines ungarischen Bahnhofsvorstehers, die sich in einen deutschen Studenten verliebt, spielte. Ein zweiter Kassenschlager wurde 1958 die Musikkomödie „Das Wirtshaus im Spessart, in dem sie als „Wanderbursche“ in eine Hosenrolle schlüpfte, um leichter in der Männerwelt zu bestehen. Aufgrund des enormen Erfolgs fand dieser Film 1960 mit „Das Spukschloß im Spessart“ und 1967 mit „Herrliche Zeiten im Spessart“ seine Fortsetzungen. Mit diesen Rollen wurde Lilo zum Prototyp des frischen, burschikosen, daher aber durchaus liebreizenden jungen Mädchens im Film der fünfziger Jahre, wie ein Kritiker einmal meinte.



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