11.10.1929
Geburtstag Liselotte PULVER, Schweizer Schauspielerin
Liselotte
Pulver wurde am 11.10.1929 in Bern als jüngste Tochter eines städtischen
Tiefbau-Ingenieurs und einer Sängerin geboren. Die Pulvers zählten zu einer der
alten Berner Familien. Der Vater, Fritz Eugen Pulver, hätte eigentlich
Kunstmaler werden wollen, begrub aber dann diese Pläne, ernährte seine Familie
als Ingenieur und baute Landstraßen.
Mutter
Germaine hatte mit der Geburt ihres dritten Kindes endgültig den Traum
aufgegeben, Opernsängerin zu werden. „Liselotte von der Pfalz“, Herzogin von
Orleans und Schwägerin des französischen Königs Ludwig XIV. soll Vorbild bei
der Namenswahl gewesen sein.
Da ihr
Vater darauf bestand, daß sie die Handelsschule besuchte und Kurt Hirschfeld
vom Zürcher Schauspielhaus, bei dem sich die junge Liselotte zum Vorsprechen
einfand, den elterlichen Plan unterstützte, biß sie sich bis zum Diplom als
viersprachige Sekretärin durch.
Sie
arbeitete danach noch eine Zeit lang als Mannequin, nahm dann aber
Schauspielunterricht am Berner Konservatorium sowie Privatunterricht bei Paul
Kalbeck, dem damaligen Oberspielleiter des Berner Theaters.
Die ersten
Rollen sollten nicht lange auf sich waren lassen, 1949 erhielt sie ein erstes
Engagement am Schauspielhaus in Zürich. Schon bald spielte sie ihre erste
prägnante Figur in „Faust II“, trat neben Stars wie Gustav Knuth, Will
Quadflieg, Maria Becker und Käthe Gold auf. Die junge, überaus talentierte
Liselotte Pulver überzeugte etwa mit der Titelrolle in Heinrich von Kleists
„Das Käthchen von Heilbronn“ oder als „Luise“ in Schillers Kabale und Liebe,
spiele sich durch das Repertoire der deutschen Klassiker.
Ihre
steile Karriere wurde dann noch steiler mit zwei Filmen, die ihr Image prägen
sollten: 1955 landete sie einen Riesenerfolg mit dem von Kurt Hoffmann nach
einem Roman von Hugo Hartung in Szene gesetzten heiter-wehmütigen Sommermärchen
„Ich denke oft an Piroschka“, in dem sie unwiderstehlich mit ihrem
unverwechselbaren Lachen und den blitzenden Augen die Tochter eines ungarischen
Bahnhofsvorstehers, die sich in einen deutschen Studenten verliebt, spielte.
Ein zweiter Kassenschlager wurde 1958 die Musikkomödie „Das Wirtshaus im
Spessart, in dem sie als „Wanderbursche“ in eine Hosenrolle schlüpfte, um
leichter in der Männerwelt zu bestehen. Aufgrund des enormen Erfolgs fand
dieser Film 1960 mit „Das Spukschloß im Spessart“ und 1967 mit „Herrliche
Zeiten im Spessart“ seine Fortsetzungen. Mit diesen Rollen wurde Lilo zum
Prototyp des frischen, burschikosen, daher aber durchaus liebreizenden jungen
Mädchens im Film der fünfziger Jahre, wie ein Kritiker einmal meinte.
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