Dienstag, 8. November 2016

9.11.1989: DER MAUERFALL


9.11.1989     Die Mauer fällt! Nachdem SED-Politbüromitglied Schabowski auf einer im DDR-Fernsehen übertragenen Pressekonferenz die Gewährung von Reisefreiheit bekanntgegeben und die Nachfrage nach dem Beginn dieser Regelung um 18.57 Uhr mit Das tritt nach meiner Kenntnis ... ist das sofort, unverzüglich beantwortet hatte, strömen Tausende zu den Grenzuübergangsstellen: Beginnend mit dem Übergang Bornholmer Straße öffnet sich für die DDR-Bürger damit die Berliner Mauer und die anderen innerdeutschen Grenzen….

DIE BERLINER MAUER
13.8.1961 – + 9.11.1989

Chronologie der Ereignisse

30.6.1893 Geburtstag Walter ULBRICHT, DDR-Staatschef, Todestag 1.8.1973
Ulbricht war in den Jahren 1949 bis zu seiner Entmachtung 1971 der bedeutendste Politiker der DDR. Unter seiner Führung entwickelte sich die DDR zum sozialistischen Staat. Sein bekanntestes Zitat auf einer Pressekonferenz am 15.6.1961: „Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten!“ Dreimal kurz gelacht: Beginn des Mauerbaus am 13.8.1961. 1970 verlor er die Macht an Erich Honecker.

15.6.1961  Der verlogene DDR-Staatschef Walter ULBRICHT (30.6.1893-1.8.1973) behauptet: „Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten!“ Beginn des Mauerbaus am 13.8.1961

13.8.1961  Beginn des Berliner Mauerbaus.

                  In der Nacht beginnen NVA, Angehörige der Deutschen Grenzpolizei und der Schutz- und Kasernierten Volkspolizei sowie Kampfgruppen der Arbeiterklasse der DDR die Straßen und Gleiswege nach Westberlin abzuriegeln. Aber 29 Jahre später, am 9.11.1989, wurde die Mauer der Schande bestiegen und der Weg in den Westen eröffnet.

15.8.1961  Während der Bewachung der noch im Bau befindlichen Berliner Mauer flieht der Volkspolizist Conrad Schumann mit einem Sprung über den Stacheldraht in den Westen. Der Sprung wird von Peter Leibing in einem berühmt gewordenen Foto festgehalten.

24.8.1961  Elf Tage nach der Grenzschließung zu West-Berlin stirbt der DDR-Bürger Günter Litfin bei einem Fluchtversuch. Er ist der erste Mensch von 1.067, der an der Berliner Mauer bei seiner Flucht durch Schüsse ums Leben kommt …

Aber: Die Bezeichnung eines einzelnen Tages als Bau der Mauer ist vollkommen unzutreffend, da an diesem Tag 'nur' die Sektorengrenze abgeriegelt wurde.

1945, nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, wurde nicht nur Österreich, sondern auch Deutschland auf Beschluß der Jaltakonferenz in vier Besatzungszonen aufgeteilt, die von den alliierten Staaten USA, Sowjetunion, Großbritannien und Frankreich kontrolliert und verwaltet wurden. Analog wurde – so wie Wien bis 1955 – in vier Sektoren geteilt. Wenig später begann der Kalte Krieg zwischen Ost und West. Berlin wurde zu einem zentralen Gebiet von gegenseitigen Bespitzelungen der Nachrichtendienste als Ost und West. 1948 kam es im Kalten Krieg mit der Berlin-Blockade der Sowjetunion zu einer ersten großen Krise. Am 23. Mai 1949 wurde in den drei Westzonen die Bundesrepublik Deutschland und am 7. Oktober des gleichen Jahres in der Sowjetischen Besatzungszone die DDR gegründet.

Seit der Errichtung der DDR flüchteten Bürger in die Bundesrepublik, wobei auch außergewöhnliche, oft lebensgefährliche Fluchtmöglichkeiten ergriffen wurden. Seit 1952 wurde die innerdeutsche Grenze von der DDR mittels Zäunen, Bewachung und Alarmvorrichtungen gesichert. Seit 1952 gab es auch Überlegungen der SED­-Führung, die Grenze zu West-Berlin abzuriegeln. Zum einen fehlte damals aber eine Zustimmung der Sowjetunion, zum anderen wäre eine Abriegelung aus verkehrstechnischen Gründen kaum möglich gewesen: Vor der Fertigstellung des Berliner Außenringes, eines Eisenbahnrings um West-Berlin herum, war die DDR-Reichs­bahn auf Fahrten durch West-Berlin angewiesen.

Die Berliner Mauer, in der DDR auch als „Befestigte Staatsgrenze“ oder (propagandistisch) als „antifaschistischer Schutzwall“ bezeichnet, war über 28 Jahre ein Teil der innerdeutschen Grenze. Vom 13. August 1961 bis 9. November 1989 trennte sie innerhalb der Viersektorenstadt West-Berlin von Ost-Berlin und von dem Gebiet der DDR, das ganz Berlin umgab.

Die Mauer war eines der markantesten Symbole für den Ost-West-Konflikt und die Teilung Deutschlands. Bei den Versuchen, die 167,8 km langen, schwer bewach­­ten Grenzanlagen Richtung West-Berlin zu überwinden, wurden viele Menschen getötet. Die genaue Zahl der Todesopfer an der Berliner Mauer ist umstritten und nicht gesichert, sie liegt nach derzeitigem Forschungsstand zwischen 136 und 206 Todesopfern.

Zwischen 1945 bis zum Bau der Berliner Mauer flohen etwa 3,5 Millionen Menschen aus der sowjetischen Besatzungszone und der späteren DDR bzw. Ost-Berlin. Außerdem war für viele Polen und Tschechen West-Berlin ein Tor in den Westen. Da es sich dabei oft um gut ausgebildete junge Menschen handelte, bedrohte diese Abwanderung die Wirtschaftskraft der DDR und letztlich den Bestand des Staates.

Der Plan zum Bau der Mauer in Berlin war ein Staatsgeheimnis der DDR-Regierung. Die Mauer wurde auf Geheiß der SED-Führung unter Schutz und Überwachung durch Volkspolizisten und Soldaten errichtet. In der Nacht vom 12. auf den 13. August 1961 begannen u.a. Angehörige der Deutschen Grenzpolizei, die Straßen und Gleiswege nach West-Berlin abzuriegeln. Sowjetische Truppen hielten sich in Gefechtsbereitschaft und waren an den alliierten Grenzübergängen präsent. …

9.11.1989  Die Mauer fällt! Nachdem SED-Politbüromitglied Schabowski auf einer im DDR-Fernsehen übertragenen Pressekonferenz die Gewährung von Reisefreiheit bekanntgegeben und die Nachfrage nach dem Beginn dieser Regelung um 18.57 Uhr mit Das tritt nach meiner Kenntnis ... ist das sofort, unverzüglich beantwortet hatte, strömen Tausende zu den Grenzübergangsstellen. Beginnend mit dem Übergang Bornholmer Straße öffnen sich für die DDR-Bürger damit die Berliner Mauer und die anderen innerdeutschen Grenzen.

Auch im "Westen" klebten die Menschen vor den Fernsehgeräten, und manch einem flossen die Tränen der Freude übers Gesicht...

5.7.2005    Mauerkreuze am Checkpoint Charlie werden abgebaut und das Gelände geräumt.






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