9.11.1989 Die
Mauer fällt! Nachdem SED-Politbüromitglied Schabowski auf
einer im DDR-Fernsehen übertragenen Pressekonferenz die Gewährung von
Reisefreiheit bekanntgegeben und die Nachfrage nach dem Beginn dieser Regelung
um 18.57 Uhr mit „Das tritt nach
meiner Kenntnis ... ist das sofort, unverzüglich“ beantwortet hatte,
strömen Tausende zu den Grenzuübergangsstellen: Beginnend mit dem Übergang
Bornholmer Straße öffnet sich für die DDR-Bürger damit die Berliner Mauer und
die anderen innerdeutschen Grenzen….
DIE BERLINER MAUER
13.8.1961 – + 9.11.1989
Chronologie der Ereignisse
30.6.1893 Geburtstag Walter ULBRICHT,
DDR-Staatschef, Todestag 1.8.1973
Ulbricht war in den Jahren
1949 bis zu seiner Entmachtung 1971 der bedeutendste Politiker der DDR. Unter
seiner Führung entwickelte sich die DDR zum sozialistischen Staat. Sein
bekanntestes Zitat auf einer Pressekonferenz am 15.6.1961: „Niemand hat die
Absicht, eine Mauer zu errichten!“ Dreimal kurz gelacht: Beginn des Mauerbaus
am 13.8.1961. 1970 verlor er die Macht an Erich Honecker.
15.6.1961 Der verlogene DDR-Staatschef Walter ULBRICHT
(30.6.1893-1.8.1973) behauptet: „Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu
errichten!“ Beginn des Mauerbaus am 13.8.1961
13.8.1961 Beginn des Berliner Mauerbaus.
In der Nacht beginnen NVA, Angehörige der Deutschen
Grenzpolizei und der Schutz- und Kasernierten Volkspolizei sowie Kampfgruppen
der Arbeiterklasse der DDR die Straßen und Gleiswege nach Westberlin
abzuriegeln. Aber 29 Jahre später, am 9.11.1989, wurde die Mauer der Schande
bestiegen und der Weg in den Westen eröffnet.
15.8.1961 Während der Bewachung der noch im Bau
befindlichen Berliner Mauer flieht der Volkspolizist Conrad
Schumann mit einem Sprung über den Stacheldraht in den Westen. Der Sprung wird
von Peter Leibing in einem berühmt gewordenen Foto festgehalten.
24.8.1961 Elf Tage nach der Grenzschließung zu
West-Berlin stirbt der DDR-Bürger Günter Litfin bei einem Fluchtversuch. Er ist
der erste Mensch von 1.067, der an der Berliner Mauer bei seiner Flucht durch
Schüsse ums Leben kommt …
Aber: Die Bezeichnung
eines einzelnen Tages als Bau der Mauer ist vollkommen unzutreffend, da an
diesem Tag 'nur' die Sektorengrenze abgeriegelt wurde.
1945, nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, wurde
nicht nur Österreich, sondern auch Deutschland auf Beschluß der Jaltakonferenz
in vier Besatzungszonen aufgeteilt, die von den alliierten Staaten USA,
Sowjetunion, Großbritannien und Frankreich kontrolliert und verwaltet wurden.
Analog wurde – so wie Wien bis 1955 – in vier Sektoren geteilt. Wenig später
begann der Kalte Krieg zwischen Ost und West. Berlin wurde zu einem zentralen
Gebiet von gegenseitigen Bespitzelungen der Nachrichtendienste als Ost und
West. 1948 kam es im Kalten Krieg mit der Berlin-Blockade der Sowjetunion zu
einer ersten großen Krise. Am 23. Mai 1949 wurde in den drei Westzonen die
Bundesrepublik Deutschland und am 7. Oktober des gleichen Jahres in der
Sowjetischen Besatzungszone die DDR gegründet.
Seit der Errichtung der DDR flüchteten Bürger in
die Bundesrepublik, wobei auch außergewöhnliche, oft lebensgefährliche
Fluchtmöglichkeiten ergriffen wurden. Seit 1952 wurde die innerdeutsche Grenze
von der DDR mittels Zäunen, Bewachung und Alarmvorrichtungen gesichert. Seit
1952 gab es auch Überlegungen der SED-Führung, die Grenze zu West-Berlin
abzuriegeln. Zum einen fehlte damals aber eine Zustimmung der Sowjetunion, zum
anderen wäre eine Abriegelung aus verkehrstechnischen Gründen kaum möglich
gewesen: Vor der Fertigstellung des Berliner Außenringes, eines Eisenbahnrings
um West-Berlin herum, war die DDR-Reichsbahn auf Fahrten durch West-Berlin
angewiesen.
Die Berliner Mauer, in der DDR auch als „Befestigte
Staatsgrenze“ oder (propagandistisch) als „antifaschistischer Schutzwall“
bezeichnet, war über 28 Jahre ein Teil der innerdeutschen Grenze. Vom 13.
August 1961 bis 9. November 1989 trennte sie innerhalb der Viersektorenstadt
West-Berlin von Ost-Berlin und von dem Gebiet der DDR, das ganz Berlin umgab.
Die Mauer war eines der markantesten Symbole für
den Ost-West-Konflikt und die Teilung Deutschlands. Bei den Versuchen, die
167,8 km langen, schwer bewachten Grenzanlagen Richtung West-Berlin zu
überwinden, wurden viele Menschen getötet. Die genaue Zahl der Todesopfer an
der Berliner Mauer ist umstritten und nicht gesichert, sie liegt nach
derzeitigem Forschungsstand zwischen 136 und 206 Todesopfern.
Zwischen 1945 bis zum Bau der Berliner Mauer flohen
etwa 3,5 Millionen Menschen aus der sowjetischen Besatzungszone und der
späteren DDR bzw. Ost-Berlin. Außerdem war für viele Polen und Tschechen
West-Berlin ein Tor in den Westen. Da es sich dabei oft um gut ausgebildete
junge Menschen handelte, bedrohte diese Abwanderung die Wirtschaftskraft der
DDR und letztlich den Bestand des Staates.
Der Plan zum Bau der Mauer in Berlin war ein
Staatsgeheimnis der DDR-Regierung. Die Mauer wurde auf Geheiß der SED-Führung
unter Schutz und Überwachung durch Volkspolizisten und Soldaten errichtet. In
der Nacht vom 12. auf den 13. August 1961 begannen u.a. Angehörige der
Deutschen Grenzpolizei, die Straßen und Gleiswege nach West-Berlin abzuriegeln.
Sowjetische Truppen hielten sich in Gefechtsbereitschaft und waren an den
alliierten Grenzübergängen präsent. …
9.11.1989 Die Mauer fällt!
Nachdem SED-Politbüromitglied Schabowski auf einer im DDR-Fernsehen
übertragenen Pressekonferenz die Gewährung von Reisefreiheit bekanntgegeben und
die Nachfrage nach dem Beginn dieser Regelung um 18.57 Uhr mit „Das tritt nach meiner Kenntnis ... ist das sofort,
unverzüglich“ beantwortet hatte, strömen Tausende zu den
Grenzübergangsstellen. Beginnend mit dem Übergang Bornholmer Straße öffnen sich
für die DDR-Bürger damit die Berliner Mauer und die anderen innerdeutschen
Grenzen.
Auch im "Westen" klebten die Menschen vor den Fernsehgeräten, und manch einem flossen die Tränen der Freude übers Gesicht...
5.7.2005 Mauerkreuze am Checkpoint Charlie werden
abgebaut und das Gelände geräumt.
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