Mittwoch, 9. November 2016

10. November 1493: Geburtstag Paracelsus


10.11.1493   Geburtstag Philipp Theophrast Bombast von Hohenheim, Todestag 24.9.1541

bekannt als PARACELSUS

Philippus Theophrastus Aureolus Bombastus von Hohenheim, getauft als Theophrastus Bombastus von Hohenheim, genannt Paracelsus, war Arzt, Alchemist, Astrologe, Mystiker, Laientheologe und Philosoph. (Das Wort bombastisch kommt von „Bombast“ und war ein Baumwoll­-Mischgewebe, mit dem in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts die Gewänder des spanischen Hofes ausgestopft und abgesteift wurden. Bombast ist vom Griechischen Bombyx abgeleitet und bedeutet so viel wie Baumseide.)

Das Wissen und Wirken des Paracelsus gilt als überaus umfassend. Seine Heilungserfolge waren legendär, trugen ihm aber auch erbitterte Gegner­schaft durch etablierte Mediziner und Apotheker ein. Verschärft wurden deren Anwürfe durch zu­sätzliche, oftmals beißende Kritik seitens des Paracelsus an der vorherrschenden Lehrmeinung der Viersäftelehre nach Galen und der Bücherweisheit damaliger medizinischer Gelehrter. Paracelsus hinterließ zahlreiche deutschsprachige Aufzeichnungen und Bücher medizinischen, astrologischen, philosophischen und theologischen Inhalts, die groß­teils erst nach seinem Tode erschienen. Nach dem frühen Tod seiner Mutter zog Vater Wilhelm mit Paracelsus 1502 nach Villach, wo er eine stadt- und werksärztliche Praxis aufbaute und führte. Durch seinen Vater erhielt Paracelsus erste Einblicke in Medizin, Bergbau und Scheide­kunst. Im Alter von 16 Jahren nahm er das Medizinstudium an der Universität zu Basel auf. Es schlossen sich etwa 12 Wanderjahre des jungen Theophrastus an. Nachgewiesen sind dabei Aufenthalte bei bekann­ten Alchimisten wie Sigmund Füger von Schwaz und Abt Bruno Graf von Spanheim. 1510 erlangte Paracelsus in Wien den Grad eines Bakkalaureus der Medizin. Nach einem kurzen Aufenthalt in Ferrara zur Erlangung der Doktorwürde, (1516?), zog er als Wundarzt durch große Teile Europas. 1524/25 ließ er sich in Salzburg nieder, machte sich durch seine Unterstützung der Aufständischen im Bauernkrieg beim Salzburger Erz­bischof Matthäus Lang von Weilenburg unbeliebt und verließ Salzburg daraufhin fluchtartig. In den Jahren 1527 bis 1528 hielt Paracelsus als Stadtarzt von Basel und mit Berechtigung, an der Medizinischen Fakultät zu lehren, erstmals Vorlesungen. Entgegen damaliger Gepflogenheiten hielt er diese in deutscher Sprache statt Latein und öffnete seine Vorlesungen auch für die Allgemeinheit, denn: >Die Wahrheit müsse nur deutsch gelehrt werden< und: >Nun ist hie mein Fürnemmen zu erkleren, was ein Arzt seyn soll, und das auff Teutsch, damit das in die gemein gebracht werde<. Dieser Umstand und die während seiner Lehrzeit vorgebrachten heftigen Kritiken an der Ärzte- und Apothekerschaft resultierten in Schmähschriften gegen Paracelsus bis hin zu offen vorgebrachten Bedrohungen gegen Leib und Leben. Vermutlich von Fürst Ernst, Pfalzgraf zu Rhein und Herzog in Bayern berufen, zog Paracelsus 1541 nach Salzburg, wo er am 24. September 1541 an den Folgen einer Bleivergiftung starb. Wahrscheinlich ist, daß sich der Arzt mit Blei selbst therapiert hat, um so eine ebenfalls festge­stellte Mittelohrentzündung zu bekämpfen. Paracelsus wurde am Sebastiansfriedhof in Salzburg beigesetzt und 1752 in die Kirche St. Sebastian umgebettet.

Die deutsche Übersetzung der Grabinschrift lautet: „Beerdigt ist hier Philipp Theophrast mit den Würden des Doktors der Medizin, der jene unheil­vollen Leiden Lepra, Gicht, Wassersucht und anderes unheilbares, für den Körper Ansteckendes mit wunderbarer Kunst wegnahm. Und er hat sein Vermögen geehrt, indem er es unter den Armen verteilte und unter­brachte. Im Jahre 1541 am Tag 24 des Septembers hat er das Leben mit dem Tode getauscht. Friede den Lebenden, ewige Ruhe den Begrabenen.






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