Montag, 26. September 2016

27. September 1931 - Geburtstag Freddy Quinn


27.9.1931     Geburtstag Freddy QUINN, Sänger

Bürgerlich Franz Eugen Helmuth Manfred Nidl-Petz in Niederfladnitz (NÖ.), ist Schlagersänger und Schau­spieler, der zwischen 1956 und 1966 zehn Nr.1-Erfolge in der bundesdeutschen Hitliste hatte und zum damals erfolg­reichsten Liedinterpreten avancierte. Sein Vater war ein irischer Kauf­mann, seine Mutter eine österreichische Journalistin.

Nachdem sein Vater mit ihm in die USA gezogen war, besuchte Quinn zunächst die Grundschule in Morgantown, West Virginia. Als seine Mutter das Sorgerecht erhielt, kam er zu ihr nach Wien. Dort besuchte er die Volks­schule und wechselte seinen Wohnsitz nach Antwerpen. Seine gymnasi­ale Schulzeit verbrachte er wiederum in Wien und besuchte das Gymna­sium in der Albertgasse im 8. Bezirk.

Als Minderjähriger reiste Freddy Quinn per Autostopp durch Südeuropa und Nordafrika und begann ein Wanderleben bei verschiedenen Zirkusunter­nehmen. Er schlug sich in diesem Milieu als Saxophonspieler durch, ließ sich aber auch zum Akrobaten und Seilläufer ausbilden. In Rom spielte er u.a. für amerikanische Truppen Klavier. Es gelang ihm sich per Schiff bis nach Algerien durchzuschlagen. In den Bars der Stadt Sidi bel Abbés spielte er auf seiner Gitarre vor den dort stationierten Fremdenlegio­nären, von denen damals die Mehrheit aus dem deutsch-sprachigen Raum stammte, seine Lieder über Sehnsucht und Heimweh. Das brachte ihm viel Sympathie und Geld ein.

Entdeckt wurde Freddy Quinn in der Hamburger Washington Bar, als dort Talentsucher für Polydor unterwegs waren. Polydor ermöglichte ihm anschlie­ßend eine Gesangsausbildung, womit seine eigentliche Karriere begann. Seine erste Schallplattenaufnahme machte er 1955 unter dem Pseudo­nym Frederico Quinn für Telefunken.

1956 nahm er bei Polydor eine Platte mit zwei deutschsprachig interpre­tierten US-amerikanischen Foxtrotts auf: auf der A-Seite war „Sie hieß Mary Ann“ (Sixteen Tons), auf der B-Seite „Heimweh“ (Memories are made of this), zu hören. „Heimweh“ wurde zum Senkrechtstart für den bis dahin immer noch unbekannten Freddy Quinn. Es wurde der meistver­kaufte Titel des Jahres 1956 in Deutschland, obwohl sich die erste Auflage schlecht verkauft haben soll. Mit der im selben Jahr veröffentlichten englisch­sprachigen Interpretation von Dean Martin wurde das Lied an sich schlag­artig zum weltweiten Erfolg.

Quinns melancholische Lieder, die im Wesentlichen von der See und der lockenden weiten Welt handeln, von Kommen und Gehen, von Abschied, Einsamkeit und Fernweh, fanden ein breites Publikum im Nachkriegs­deutschland. Seine Seemannsballaden trug er im tiefen Bariton vor.

Für einige Jahre verlegte er seinen Hauptwohnsitz in die USA. 1966, als bereits die Rolling Stones und die Beatles den deutschen Musikmarkt beherrschten, sang Freddy den Titel „Wir“, ein Lied gegen die aufkom­mende Protestbewegung linksorientierter Studenten. Auf der andren Seite der Schallplatte behandelte er mit „Für eine Handvoll Reis“ den Vietnam­krieg.

Sein letzter Nummer-1-Hit war „100 Mann und ein Befehl“, deutsche Version von „The Ballad of the Green Berets“ von Sergeant Barry Sadler, bei der aber aus dem promilitärischen Text des amerikanischen Originals ein Antikriegslied wurde.

Quinn lebt in Hamburg und fühlt eine besondere Verbundenheit mit dieser Stadt, da er hier nicht nur als Sänger entdeckt, sondern eigenen Angaben zufolge auch gezeugt wurde.

Laut einem Pressebericht soll er 1956 seine Managerin Lilli Blessmann geheiratet haben, die am 16.1.2008 verstarb. Quinn wird aber sowohl mit einer Bestätigung als auch mit einem Dementi dazu zitiert.




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