27.9.1931
Geburtstag Freddy QUINN, Sänger
Bürgerlich Franz Eugen
Helmuth Manfred Nidl-Petz in Niederfladnitz (NÖ.), ist Schlagersänger und Schauspieler,
der zwischen 1956 und 1966 zehn Nr.1-Erfolge in der bundesdeutschen Hitliste
hatte und zum damals erfolgreichsten Liedinterpreten avancierte. Sein Vater
war ein irischer Kaufmann, seine Mutter eine österreichische Journalistin.
Nachdem sein Vater mit ihm
in die USA gezogen war, besuchte Quinn zunächst die Grundschule in Morgantown,
West Virginia. Als seine Mutter das Sorgerecht erhielt, kam er zu ihr nach
Wien. Dort besuchte er die Volksschule und wechselte seinen Wohnsitz nach
Antwerpen. Seine gymnasiale Schulzeit verbrachte er wiederum in Wien und
besuchte das Gymnasium in der Albertgasse im 8. Bezirk.
Als Minderjähriger reiste
Freddy Quinn per Autostopp durch Südeuropa und Nordafrika und begann ein
Wanderleben bei verschiedenen Zirkusunternehmen. Er schlug sich in diesem
Milieu als Saxophonspieler durch, ließ sich aber auch zum Akrobaten und
Seilläufer ausbilden. In Rom spielte er u.a. für amerikanische Truppen Klavier.
Es gelang ihm sich per Schiff bis nach Algerien durchzuschlagen. In den Bars
der Stadt Sidi bel Abbés spielte er auf seiner Gitarre vor den dort
stationierten Fremdenlegionären, von denen damals die Mehrheit aus dem
deutsch-sprachigen Raum stammte, seine Lieder über Sehnsucht und Heimweh. Das
brachte ihm viel Sympathie und Geld ein.
Entdeckt wurde Freddy Quinn
in der Hamburger Washington Bar, als dort Talentsucher für Polydor unterwegs
waren. Polydor ermöglichte ihm anschließend eine Gesangsausbildung, womit
seine eigentliche Karriere begann. Seine erste Schallplattenaufnahme machte er
1955 unter dem Pseudonym Frederico Quinn für Telefunken.
1956 nahm er bei Polydor
eine Platte mit zwei deutschsprachig interpretierten US-amerikanischen
Foxtrotts auf: auf der A-Seite war „Sie hieß Mary Ann“ (Sixteen Tons), auf der
B-Seite „Heimweh“ (Memories are made of this), zu hören. „Heimweh“ wurde zum
Senkrechtstart für den bis dahin immer noch unbekannten Freddy Quinn. Es wurde
der meistverkaufte Titel des Jahres 1956 in Deutschland, obwohl sich die erste
Auflage schlecht verkauft haben soll. Mit der im selben Jahr veröffentlichten
englischsprachigen Interpretation von Dean Martin wurde das Lied an sich
schlagartig zum weltweiten Erfolg.
Quinns melancholische
Lieder, die im Wesentlichen von der See und der lockenden weiten Welt handeln,
von Kommen und Gehen, von Abschied, Einsamkeit und Fernweh, fanden ein breites
Publikum im Nachkriegsdeutschland. Seine Seemannsballaden trug er im tiefen
Bariton vor.
Für einige Jahre verlegte
er seinen Hauptwohnsitz in die USA. 1966, als bereits die Rolling Stones und
die Beatles den deutschen Musikmarkt beherrschten, sang Freddy den Titel „Wir“,
ein Lied gegen die aufkommende Protestbewegung linksorientierter Studenten.
Auf der andren Seite der Schallplatte behandelte er mit „Für eine Handvoll
Reis“ den Vietnamkrieg.
Sein letzter Nummer-1-Hit
war „100 Mann und ein Befehl“, deutsche Version von „The Ballad of the Green
Berets“ von Sergeant Barry Sadler, bei der aber aus dem promilitärischen Text
des amerikanischen Originals ein Antikriegslied wurde.
Quinn lebt in Hamburg und
fühlt eine besondere Verbundenheit mit dieser Stadt, da er hier nicht nur als
Sänger entdeckt, sondern eigenen Angaben zufolge auch gezeugt wurde.
Laut einem Pressebericht
soll er 1956 seine Managerin Lilli Blessmann geheiratet haben, die am 16.1.2008
verstarb. Quinn wird aber sowohl mit einer Bestätigung als auch mit einem Dementi
dazu zitiert.
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