Mittwoch, 15. Juni 2016

ab 15. JUNI 1389: DIE SCHLACHTEN AUF DEM AMSELFELD (Kosovo)

GEOGRAPHIE                                                                     Das AMSELFELD
MIT GESCHICHTE                                  Schräges Lexikon   KOSOVO POLJE





Das AMSELFELD
= KOSOVO POLJE =


15.6.1389     Die Schlacht auf dem Amselfeld (serbisch: Kosovo) begründet den serbischen Volksmythos gegen die osmanische Herrschaft.

28.6.1389     In der Schlacht auf dem Amselfeld (liegt im Kosovo!) besiegen die Osmanen die serbischen Völker. Die osmanische Herrschaft über den Balkan beginnt.


 Eine Erklärung durch die „selbsternannte Fremdsprachen-Fachfrau“:
„Kos“ ist das serbische Wort für die Amsel. Die Endung –ovo gehört zum grammatikalischen 2. Fall. Somit wäre, falls man sich darüber Gedanken macht, das Kosovo „zur Amsel gehörig“. „Polje“ ist das serbische Wort für Feld. …

Kosovo Polje, das Amselfeld, ist für die Serben heiliger Boden.

Das Toponym Kosovo Polje, auf Deutsch: Amselfeld, bezieht sich auf folgende Orte:

·   Kosovo Polje ist die Landschaft, nach der das Kosovo benannt ist.
·   Kosovo Polje, albanisch Fushe Kosova, ein Ort im Kosovo
·   Kosovo Polje, ein Ort in Kroatien.

Kosovo Polje im Kosovo war der Austragungsort mehrerer Schlachten. Als Schlacht auf dem Amselfeld werden folgende Auseinandersetzungen bezeichnet:

·   die Schlacht vom 28. Juni 1389, siehe Schlacht auf dem Amselfeld (1389).
·   die zweite Schlacht auf dem Amselfeld, (1402).
·   die Schlacht auf dem Amselfeld von 1448.
·   die Niederlage der serbischen und montenegrinischen Armee gegen österreichisch-ungarische und bulgarische Truppen im November / Dezember 1915.

Die Schlacht auf dem Amselfeld vom 28. Juni 1389

Auf der einen Seite kämpften die Truppen der serbischen Fürsten Lazar Hrebeljanovic und Vuk Brankovic, sowie eine bosnische Armee unter dem Heerführer Vlatko Vukovic, der vom wichtigsten Verbündeten Lazars, dem bosnischen König Tvrtko I., entsandt war, auf der anderen Seite das Heer der Osmanen unter Murad I. und dessen Söhnen Bayezid I und Yakub. Die christliche Koalition stand unter der Führung des Fürsten Lazar.

Die Schlacht wird von zahlreichen Legenden begleitet und ist Teil der serbischen epischen Gedichte im Kosovo-Zyklus. Ich persönlich liebe besonders die Legende vom Mädchen vom Amselfeld, das nach der blutigen Schlacht die Überlebenden mit Wasser und Wein labt, und die Legende von den Pfingstrosen, die aus dem Blut der Gefallenen wachsen.

Als Erinnerung an den Tag der Schlacht dient der Vidovdan, der am 28. Juni (15. Juni im julianischen Kalender) in Serbien gefeiert wird. Fürst Lazar, dessen Gebeine sich heute wieder in seinem Mausoleum, dem Kloster Ravanica, befinden, ist einer der wichtigsten Heiligen der serbisch-orthodoxen Kirche.

Osmanische Berichte über die Schlacht auf dem Amselfeld sind spärlich, und die wenigen sprechen mit einem gewissen Argwohn über die Schlacht, weil Sultan Murat I. am 28. Juni 1389 durch ein Attentat getötet wurde. Dabei ist es eine Ironie der Geschichte, daß exakt am gleichen Tag 525 Jahre später durch die Ermordung des Kronprinzen Franz Ferdinand der Erste Weltkrieg ausgelöst wurde. Jedenfalls zog sich der neue Sultan Bajezid I. sofort nach der damaligen osmanischen Hauptstadt Edirne zurück um sich die Thronfolge zu sichern, was fälschlicherweise auch als Sieg der christlichen Truppen gedeutet wurde.

Zwar wird die Schlacht auf dem Amselfeld allgemein als Sieg der Osmanen betrachtet, aus rein militärischer Sicht muß die Schlacht jedoch eher als unentschieden gewertet werden: Beide Anführer der Truppen waren gefallen, beide Verbände zogen sich vom Schlachtfeld zurück, die Osmanen besetzten das Kosovo nicht.

Die schweren Verluste, die beide Seiten erlitten trafen die Serben jedoch härter, weil ihnen nicht die gleichen Reserven wie dem osmanischen Reich zur Verfügung standen. Dies führte dazu, daß Serbien faktisch zu einem Vasallenstaat des osmanischen Reichs herabsank. Serbische Adelige zollten den Osmanen Tribut und stellten Truppen. Der Sohn des Fürsten Lazar, Stefan Lazarevic, wurde zum treuen Verbündeten von Bayezid und kämpfte an seiner Seite in einigen bedeutenden Schlachten. Seine Schwester Olivera Despina wurde mit Bayezid vermählt. Erst diese Umstände führten dazu, daß die Schlacht auf dem Amselfeld als klare Niederlage der Serben gesehen wird.

Die Schlacht auf dem Amselfeld von 1386 war nicht die einzige. Schon früher wie auch später sollte das Kosovo Polje, das Amselfeld, Stätte verschiedener Kriege sein.

Die Schlacht auf dem Amselfeld von 1402

1402 fand die zweite Schlacht auf dem Amselfeld nach 1386 statt. Zwei serbische Heere traten gegeneinander an, die des Sohnes Fürst Lazars, Stefan Lazarevic, und des Sohnes Vuk Brankovics, Durad Brankovic. Stefan Lazarevic siegte, und Durad Brankovic mußte die Oberhoheit seines Onkels anerkennen.


Die Schlacht auf dem Amselfeld von 17. bis 20. Oktober 1448

Eine dritte Schlacht auf dem Amselfeld fand zwischen dem 17. und 20. Oktober 1448 statt, bei der Murad II. die Osmanen befehligte, und brachte eine Niederlage für das Kreuzfahrerheer, das unter der Führung des ungarischen Reichsverwesers Johann Hunyadyi stand. Hier geschah gleich ein doppelter Verrat:
Der Führer des Kreuzzuges, Johann Hunyadyi, machte sich mitsamt seinen Truppen bei Nacht und Nebel davon und ließ seine deutschen und böhmischen Verbündeten in Stich. Die Verbündeten wurden allesamt in ihren Wagenburgen von den Osmanen besiegt.
 Gleichzeitig wechselten etwa 4.000 Walachen - andere Quellen berichten gar von 8.000 Walachen - die Linien und liefen zu den Osmanen über..





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